GESCHICHTEN AUS DEM WIENER WALD
Ödön von Horváth
Entwurf
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<br>Der Wiener Wald wird bei Horváth als eine Lichtung am Ufer der schönen blauen Donau beschrieben. Hier stellt die Bühne  ein heutiges, kaltes und betoniertes Freibad dar. Es soll deutlich werden, dass die Struktur der Geschichte nicht zeitgebunden ist. <br>Das Freibad als urban gemachte Natur, bietet keine Rückzucksmöglichkeiten. Marianne, ihr Leben, ihre Wünsche und Träume finden in diesem Bühnenraum keine Privatsphäre. Ihr Schicksal wird von ihrem sozialen Umfeld bestimmt. <br>Der Großmutter als Oberaufsicht im Bademeisterhaus  kommt entsprechend des Stückes eine kontrollierende Funktion zu, ohne mit den handelnden Personen um Marianne direkt in Beziehung zu stehen. Rauch und Nebel kommen aus dem Haus heraus. <br>Die Straße besteht aus einer Schiebewand, die die Schaufensterfassaden darstellt. 
Die Läden dienen zum Bezeichnen der Personen, die aus dem Mittelstand stammen und sich über ihren Stand und materiellen Besitz definieren. <br>Das Wertesystem der Straße bestimmt die gesellschaftliche Objektivität, so dass kein Raum für individuelle Subjektivität bleibt. Alfred betrachtet Marianne beim Dekorieren der Ware und sieht in ihr nur ein Objekt. <br>Das Freibad ist der Ausflugsort an dem die Verlobung von Oskar und Marianne gefeiert werden soll. Klappstühle werden aufgebaut, alle gruppieren sich zu einer malerischen Gruppe, Oskar fotografiert. <br>Valerie entkleidet sich in einer Umkleidekabine, der Zauberkönig drängt sich zu ihr in die Kabine. Ein Student und Verwandter des Zauberkönigs in Badehose schießt währenddessen mit dem Luftgewehr auf die Zahlen der Schwimmblöcke. <br>In der Abenddämmerung entdeckt Marianne ihre Liebe für Alfred und löst die Verlobung. <br>Ein spärlich eingerichtetes Zimmer um 7 Uhr morgens. Alfred schläft, Marianne hängt die Wäsche auf. In der Ecke steht ein alter Kinderwagen. Der Tag ist grau und das Licht ist trüb. <br>Die Baronin ist die Besitzerin des Kioskautomaten im Freibad. Täglich kommt sie vorbei, um ihr Geld zu kassieren. Der Hierlinger Franz vermittelt Marianne an die Baronin, der auch das Maxims gehört. <br>Marianne kniet vor dem Heiligenbild nieder. Die Glocken verstummen und es ist sehr still auf der Welt. Marianne beichtet. Staubsaugende Nonnen stören ihr Gespräch mit dem Beichtvater. <br>Tische mit rot-weiß karierten Tischtüchern, weinselige Stimmung, grölende Menschen.
Dann ziehen die Gäste des Heurigen um ins Maxims. Die Tischdecken verschwinden und die Gäste treten über die Treppen rechts erneut auf. <br>Auftritt Marianne: Die nackte Marianne singt ein Lied vom Glück. Als Valerie ihren Namen in den Raum schreit, verliert sie das Gleichgewicht und stürzt. In dem folgenden Tumult wird sie des Diebstahls bezichtigt und verhaftet.  <br>Nach Mariannes Verhaftung wird in der Wiener Straße alles geregelt. Der Vater braucht Marianne für sein Geschäft und sie soll den Schlachter heiraten. Wegen ihres Kindes willigt sie ein, doch das Kind ist bei der Großmutter inzwischen gestorben. <br>Aller Träume beraubt kehrt Marianne in die kleinbürgerliche Welt zurück. Sie landet gebrochen in Oskars Armen. Der ist zufrieden, schließlich stand ihm Marianne schon immer zu.


In der Wachau 


Der Wiener Wald wird bei Horváth als eine Lichtung am Ufer der schönen blauen Donau beschrieben. Hier stellt die Bühne ein heutiges, kaltes und betoniertes Freibad dar. Es soll deutlich werden, dass die Struktur der Geschichte nicht zeitgebunden ist.