FAMILY AFFAIRS 2274
Eine Filmrecherche

Regie: Stéphane Bittoun
Bühnenraum und Kostüm: Britta Kloß
Premiere: 22.1.09 Staatstheater Mainz

Wir befinden uns irgendwann im 23. Jahrhundert... Die Überlebenden von Krieg, Überbevölkerung und Umweltverschmutzung leben komplett abgeschottet von der längst vergessenen Welt draußen in einer Stadt unter einer gigantischen Kuppel. Hier besteht das Leben der Menschen nur noch aus Spaß und Vergnügung und so genannte Servomechanismen nehmen den Menschen jegliche Arbeit ab. In diesem vermeintlichen Paradies gibt es nur noch die große Gemeinschaft, keine dauerhaften Bindungen, keine Familie. Niemand kennt Vater oder Mutter – und alle Neugeborenen kommen in Brutstationen zur Welt. Diese anscheinend perfekte Gesellschaft hat nur einen kleinen Haken. Man muß mit 30 sterben...

Francis:„Und wer versucht abzuhauen - wird erschossen.“
Logan: „Von uns. Das ist Francis 5 und ich bin Logan 7. Wir sind Sandmänner.“

Im Jahr 2274 kennt die Menschheit das System Familie nur noch aus Filmen. Welches Bild wird in den Köpfen hängen bleiben? Das des egoistischen Patriarchen Royal Tenenbaum, der sich seit 20 Jahren nicht mehr bei seiner Familie hat blicken lassen? Oder das des unverstandenen Sohns Jim Stark in “Denn sie wissen nicht, was sie tun…”, der in Gestalt von James Dean einer ganzen Generation aus der Seele sprach? Vielleicht auch das der überfürsorglichen Mutter Lisa Metzger aus “Couchgeflüster” oder aber das der Lisbon-Töchter aus den „Virgin Suicides“, die sich eine nach der anderen das Leben nehmen...?